Periodenunterwäsche ohne Biozide: Natürlicher Schutz

Biozide dominieren immer wieder die Schlagzeilen. Die chemischen Stoffe, denen eine bakterienhemmende Wirkung nachgesagt wird, werden immer häufiger in Textilien eingesetzt - unter anderem auch in Menstruationsprodukten, wie Menstruationsunterwäsche.

Biozide sind auf dem Markt der Periodenunterwäsche ein umstrittenes Thema. Was sind sie? Sind sie gesundheitsschädlich? Welche Erkenntnisse gibt es in der Forschung? Warum verwenden manche Unternehmen sie und andere wiederum nicht? Welche Vorteile können sie in Periodenslips haben? Wir haben für Dich die wichtigsten Fakten zusammengefasst und erklären Dir, warum wir bei femtis keine Biozide in unseren Slips verwenden. Noch nie getan haben und auch in der Zukunft nicht ändern werden.

Was sind Biozide?

Biozide (von griech. bios = Leben und lat. caedere = töten) sind chemische Stoffe, die Schadorganismen wie Bakterien abtöten sollen. Sie haben also nichts mit Bio zu tun, auch wenn der Begriff das vielleicht vermuten lässt. Biozide werden im Alltag in vielen Haushaltsprodukten verwendet wie z.B. in Insektensprays, Ameisenköderdosen, Produkten zur Schimmelentfernung, Rattengiften oder Holzschutzmitteln - also nichts, was man unbedingt an der Vulva haben will.

Mittlerweile enthalten auch viele Textilien Biozide wie z.B. Silberchlorid oder Zinkpyrithion. Sportbekleidung oder auch manche Periodenunterwäsche werden mit diesen chemischen Stoffen behandelt. Die darin enthaltenen Biozide hemmen die Vermehrungsfähigkeit von Schadorganismen und sollen so Geruchsbildung entgegenwirken und für mehr Hygiene sorgen. Aber hat das keine gesundheitlichen Auswirkungen?

Sind Biozide gesundheitsschädlich für den Menschen?

Da Biozide Chemikalien sind, sind sie nicht ganz ungefährlich für uns Menschen.

Silberchlorid und Zinkpyrithion gelten als Altwirkstoffe, deren Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen sind und können deshalb weiterhin eingesetzt werden. Der direkte Hautkontakt mit diesen Stoffen kann allerdings Folgen haben: allergische Reaktionen, die Beeinträchtigung von Bakterienflora sowie die Resistenzentwicklung von Krankheitserregern. Manche Biozide stehen auch in Verdacht, die Fruchtbarkeit zu mindern.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bisher noch keine gesundheitliche Bewertung von Periodenunterwäsche, welche mit Bioziden behandelt wurde, durchgeführt und sieht den Einsatz solcher Chemikalien daher kritisch: “Solange keine Bewertung – weder auf gesundheitliche Risiken noch auf Wirksamkeit – durchgeführt wurde, sehen wir den Einsatz biozider Stoffe, insbesondere in direktem Hautkontakt, kritisch”. Die Verwendung von Bioziden ist zwar erlaubt, wird allerdings aufgrund der möglichen gesundheitlichen Risiken nicht empfohlen.

Warum Periodenunterwäsche ohne Biozide die beste Wahl ist

femtis Periodenunterwäsche enthält keine Biozide. Wir von femtis glauben an Natürlichkeit und behandeln unsere Periodenunterwäsche mit keinerlei Chemie, daher sind unsere Pantys biozidfrei. Ein regelmäßiges Wechseln unserer Periodenslips und die richtige Pflege und Wäsche verhindert Gerüche und sorgt für eine ausreichende Hygiene - dafür braucht es keine chemischen Stoffe, die Mensch und Umwelt belasten! Die Höschen nehmen je nach Saugstärke in ihrer Saugfläche und ihrem Saugkern unterschiedlich viel Deiner Blutung in der Innenschicht auf. Diese Saugfähigkeit beeinflusst abhängig von Deiner Blutungsstärke dann auch die Tragedauer der Slips. Die Außenschicht der Panties besteht aus verschiedenen Materialien, wie Baumwolle oder Elasthan. Unsere Testerinnen berichten stets von einem angenehmen Tragegefühl.

Die Vulva ist die sensibelste und absorptionsfähigste Stelle Deines Körpers. Wir sprechen uns daher gegen die Benutzung von Bioziden aus, da die derzeitige Forschung keine klare Auskunft über ihre Risiken geben kann. Unsere Panties können mit der Maschine im Wäschenetz bei einer Waschtemperatur von maximal 60 Grad gewaschen werden. Für die Langlebigkeit der Stoffe und der Funktion unsere Periodenunterwäsche und Ausflussunterwäsche empfehlen wir 40 Grad. Unsere Inkontinenzunterwäsche kann aufgrund ihres besonderen seitlichen Auslaufschutzes nur bei 40 Grad gewaschen werden.

Auch Expertinnen raten von Menstruationsunterwäsche, die mit Bioziden behandelt ist, ab:

«Ich halte biozidbehandelte Menstruationswäsche für nicht nachhaltig. Biozide sollen Lebewesen schädigen und abtöten und können unerwünschte Nebenwirkungen auf Gesundheit und auf die Umwelt haben», sagt die Biologin Susanne Smolka vom Verein Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN Germany).

Werden Produkte mit Bioziden überprüft, bevor sie auf den Markt gehen?

Das Umweltbundesamt überprüft, ob diese Biozidprodukte und ihre Wirkstoffe ein Risiko für die Umwelt darstellen. Erst wenn dies ausgeschlossen ist, kann das Biozid zugelassen werden. Bevor ein Biozid-Wirkstoff oder Biozidprodukt zugelassen werden kann, muss eine Umweltrisikobewertung durchgeführt werden. Denn Biozide sind potenziell gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier. Nach der europäischen Biozid-Verordnung (528/2012) ist Silberchlorid im Rahmen des Prüfprogramms für Altwirkstoffe noch im Genehmigungsverfahren für verschiedene Produktarten. Periodenunterwäsche fällt entweder unter Produktart 2, wenn Silberchlorid eingesetzt wird, um die Vermehrung potenziell gesundheitsschädlicher Mikroorganismen zu verhindern, oder unter Produktart 9, wenn Silberchlorid geruchshemmend und/oder antibakteriell in den Textilien wirken soll. Beide Produktarten sind noch in der Bewertung (Stand Januar 2022).

Sind Biozide schlecht für die Umwelt?

Umweltexperten warnen vor den potenziellen Folgen der Biozide, die in den Slips verarbeitet werden. So kann bei jeder Wäsche ein kleiner Teil der chemischen Substanzen über die Kläranlagen in Gewässer gelangen und dort Wasserorganismen und Fische schädigen.

Eine Studie der Swedish Water and Wastewater Association kam zu dem Ergebnis, dass nach 10-maliger Maschinenwäsche durchschnittlich 70% des zugesetzten Silbers im Abwasser landen. Nicht nur Nano-Silber sondern auch Silbersalze wie Silberchlorid waschen sich aus Textilien aus und gelangen in die Umwelt. Welche Konsequenzen das hat, ist weitgehend unklar. Egal ob Nanosilber oder Silbersalz: Es ist immer das Silberion für die biozide Wirkung verantwortlich.

Silberchlorid, ein häufig verwendetes Biozid, wird von der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) in der höchsten Gefährdungsklasse 1 für akute und langfristige Gewässergefährdung eingestuft.

Quellen: